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HEIM
BEWERTUNGEN
5. Juni 2023 • Von Peter Myers
Der Orangenbaum
Dong Li
[b]Vor der Flucht schenkte Urgroßvater Oma eine Orangenbaumpflanze.
Er sagte ihr, sie solle es dort pflanzen, wo der Boden reich sei.
Wenn der Orangenbaum bei uns wäre, wären wir zusammen.
Wir hätten etwas Schatten und Obst in der Familie.
Bald wurden die beiden jüngeren Brüder zu Tode geschockt. […]
Opa floh zusammen mit Oma und ihrer ersten Tochter.
Sie gingen 45 Meilen zu Fuß und ließen sich in der Rainbow Street 12 nieder.
Die Urgroßeltern mütterlicherseits veranstalteten orangefarbene Partys.
Die Urgroßeltern väterlicherseits schlossen sich auf dem Langen Marsch der Volksbefreiungsarmee an.
Achtzigtausend Menschen machten den Marsch und siebentausend schafften es.
Zum Yan'an-Hauptquartier.
Die Urgroßeltern blieben unbeerdigt.
Auf den fest verschneiten Bergen.
Niemand wusste, wie viele Wege sie zuvor gegangen war. Niemand wusste, wie viele Brücken sie vor dem Sommer überquert hatte. Niemand kannte sie, und es hatte geschneit. Sie wischte den Schnee ab und vergrub ihr Gesicht in den Scheffeln. Sie rochen nach Sommer. Die Scheffel waren gefroren, ebenso ihr Gesicht. Es war, als wäre die Zeit eingefroren und zu Schnee geworden. Im Schnee sah ihr langes Kleid lila aus. […] Ihre Füße wurden violett. Die Hunde hörten auf zu bellen. Sie kauten an ihren Knochen.
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Peter Myers
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Peter Myers ist ein in New York lebender Dichter. Seine jüngsten Gedichte erschienen in Fence, Hot Pink Mag, Jubilat und Nomaterialism. Er hat Essays und Rezensionen für Annulet, Full Stop und Chicago Review geschrieben.